Adieu Kulturstandort Saarbrücken

Es ist schon ein wenig verwirrend – das Vabongspiel des Geschäftsführers der Musik & Theater Saar GmbH Joachim Arnold, um die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Betreiber des E-Werks, der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH. Wie ein opportunistisches Fähnchen im Winde wechselt er seinen Standpunkt. Zuerst ist ihm der Mietpreis für das E-Werk zu hoch und einen Monat später heißt es, man werde den Betreibervertrag nun doch bis 2010 erfüllen.

Angesichts dieses Tatbestands stellt sich dem kulturinteressierten „Otto-Normal“ Verbraucher unweigerlich die Frage, ob es sich hier tatsächlich „nur“ um kulturelle Interessen handelt, oder ob hierbei vornehmlich Einzelinteressen im Vordergrund stehen. Wie so oft, lohnt auch hier ein Blick hinter die Kulissen. Wie im SZ-Bericht vom 8. März geschildert, ist ein gewisser Hartmut Ostermann mit 50 % an der Musik & Theater Saar GmbH beteiligt. Das dieser natürlich ein berechtigtes Interesse am E-Werk hat, scheint vor dem Hintergrund des Neubaus – unter der möglichen Beteiligung der Viktor´s Bau und Werft AG - einer „Sport- und Kulturarena“ offensichtlich. Ostermann wäre im Idealfall damit unmittelbar in die Geschäfte der beiden größten „Eventhallen“ im Saarland involviert. Ein lukratives Geschäft, welches mit einer Monopolstellung im Kultur- und Eventbereich seitens Ostermanns einher gehe.

Das diese Machtstellung für den Kulturstandort Saarbrücken in keinster Weise förderlich wäre, liegt wohl auf der Hand. Bisher fielen Arnold (und damit auch Ostermann) lediglich durch zahlreiche Beschwerden mehrerer Hallenbenutzer des E-Werks auf. Von einer gelungenen Kulturveranstaltung unter der Leitung der Musik und Theater Saar GmbH konnte jedoch keine Rede sein. Besser noch: im Februar dieses Jahres fanden im E-Werk mehr Veranstaltungen statt, als im gesamten Jahr zuvor. Auch von der qualitativen Seite wurde dem Besucher des E-Werks höherwertiges geboten, als im Jahr zuvor.

Bleibt Arnold mit seiner Musik & Theater Saar GmbH weiterhin Pächter des E-Werks, werden in der Zukunft wohl schwarze Wolken am Kulturhimmel aufziehen.

Kann man sich diesen Zustand, angesichts der starken Konkurrenz im Südwesten (beispielsweise der Arena in Trier, der Rockhal in Luxemburg und der SAP Arena in Mannheim) überhaupt noch leisten? Ich denke nicht!

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